Symposium 2018

Mehrsprachigkeit – eine Herausforderung für uns alle
(Schirmherrschaft: Herr Markus Terodde) vom 09.06.2018:

Programm/ Einladung 2018(pdf)

Vorträge:

Erwartungen und Wirklichkeit: Mehrsprachige Kinder und Jugendliche
-Prof. Dr. Cornelia Hamenn (Oldenburg) & Prof. Dr. Solveig Chilla (Heidelberg)- Handout
Mehrsprachige Kinder und Jugendliche und Schüler*innen mit eigener Zuwanderungserfahrung ordern Institutionen und Fachkräfte heraus, tradierte Methoden der Diagnostik und Förderung des Deutschen zu überdenken. Im Vortrag sollen zunächst die Erwerbsbedingungen dieser konstruierten „Gruppe“ mehrsprachiger Kinder und Jugendlicher für die Erst- und Zweitsprache skizziert werden, bevor erste Ergebnisse aus aktuellen Forschungsprojekten präsentiert werden, die (un)auffälligen Deutscherwerb fokussieren.

Mehrsprachigkeit im Alltag
-Timur Bozkir (Aachen)-
Mehrsprachigkeit ist ein äußerst vielfältiges und komplexes Phänomen. Zur Bearbeitung dieses umfassenden Themas reicht es nicht aus, nur den individuellen Spracherwerb darzustellen. Vielmehr müssen wir auch die interkulturelle Öffnung von Bildungseinrichtungen oder gesellschaftliche Machtinteressen hinterfragen.

Folgende Workshops wurden beim Symposium 2018 angeboten:

Deutsch als Zweitsprache (DaZ)- Das Buch als Einstieg in die Welt der Sprache.
-Martina Falter, Anna Liebern-
Das Buch, ein Anlass zur Kommunikation: In der Buchwelt gibt es die unterschiedlichsten Arten von Büchern: Bilderbücher, Mitmachbücher, Comics, Sachbücher, Hörbücher… ein buntes Potpourri, welches eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Sprach- und Leseförderung ergibt.
In diesem Workshop werden verschiedene Bücher vorgestellt. Wir wollen Bücher erlebbar machen. Was brauchen wir, damit ein Buch zum freudigen Erlebnis wird?
Eine spannende Reise in die Welt der Kinderbücher erwartet sie.

Deutsch als Zielsprache für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten
-Rouven Liebern-
Sowohl im Schulalltag als auch im medialen Diskurs sind Schülerinnen und Schüler (SuS), die Deutsch als Zielsprache lernen, seit längerer Zeit präsent. Dass hierzu auch SuS mit Lernschwierigkeiten zählen überrascht nicht, nicht zuletzt da seit den 1980er Jahren bekannt ist, dass der Anteil nichtdeutscher SuS unter ihnen im Vergleich zur Regelschule hoch ist (Jäckel 2003). Im gefühlten Widerspruch hierzu fallen jedoch die Anzahl sowohl fachwissenschaftlicher Publikationen wie auch die der unterrichtspraktischen Materialsammlungen bezüglich dieser dezidierten SchülerInnengruppe eher gering aus. Dieser Workshop möchte daher im Sinne eines best practice das Angebot machen, praxisbezogen, prozessorientiert und ergebnissoffen verschiedene (methodische) Möglichkeiten der zielsprachlichen Förderung gerade für SuS mit Lernschwierigkeiten über die bestehenden (und teilweise nur bedingt geeigneten) Lehrwerke hinaus kennenzulernen, zu diskutieren und durch eigene Erfahrungen zu ergänzen sowie an konkreten Beispielen des eigenen Unterrichtsalltags zu erproben.

„Mein Bauch ist arabisch!“- Alltags- und familienorientierte SprachBILDUNG
-Anke Bäßler-
Die Sprachlandschaft in den Kitas hat sich gewandelt, den Bedürfnissen der Kinder in allen Bereichen gerecht zu werden ist eine tägliche dynamische Herausforderung.
Anhand der 2016 eröffneten Inklusiven DRK Kindertageseinrichtung Eintrachtstraße, einer Kita mit hohem Migrationsanteil, wird exemplarisch dargestellt und miteinander diskutiert, wie vielschichtig SprachBildung gestaltet werden sollte.

Was tun, wenn die deutschen Tests allein keine Antwort bieten? – über die Sprachdiagnostik bei bilingualen Kindern
-Lina Abed Ibrahim- Handout
Die Diagnose von Sprachentwicklungsstörungen bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern stellt Logopäden/innen und Erzieher/innen immer wieder vor große Herausforderungen. Einerseits ist die Mehrzahl der gängigen standardisierten Tests für einsprachige Kinder normiert. Anderseits überlappen sich die Sprachfehler, die typisch entwickelte bilinguale Kinder im Verlauf des Zweitsprachenerwerbs machen mit denen von einsprachigen Kindern mit Sprachentwicklungsstörung. Besonders schwierig gestaltet sich die Stellung einer Diagnose im Falle von Kindern, die nur wenig Kontakt zur Zweitsprache haben oder die in ihrer Muttersprache dominant sind. In diesem Workshop werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine Sprachentwicklungsstörung bei bilingualen Kindern unter Berücksichtigung beider Sprachen eines Kindes feststellen lässt. In diesem Zusammenhang stellen wir unsere Erkenntnisse aus dem BiLaD Projekt (Bilinguale Sprachentwicklung: Kinder mit typischer Sprachentwicklung und Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung) vor, in dem standardisierte und nicht standardisierte Testverfahren bei Kindern mit Arabisch, Türkisch oder Portugiesisch als Erst- und Deutsch als Zweitsprache erprobt und angewandt worden sind.

Deutsch als Zweitsprache in der beruflichen Bildung – Wie werde ich sprachlich fit für eine Berufsausbildung?
-Christina Hirsch und Ruth Reich-
Im Kontext der beruflichen Bildung ergibt sich für die Lernenden eine neue Herausforderung. Neben der Alltagssprache sind die Fachbegriffe aus den jeweiligen Berufsfeldern zu erschließen. Der Workshop bietet einen Einblick über die Spannbreite der Möglichkeiten am Berufskolleg zum Erlernen der deutschen Sprache für Jugendliche ab 16 Jahren, die mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen zu uns kommen: von der Alphabetisierung über den Erwerb eines Schulabschlusses bis hin zum Spracherwerb im Hinblick auf die Berufswahl.